Du hangisch a däm Chrüz
U du tuesch mir zeige
Dass sich’s i däm Läbä
Nid
laht la vermiide z’liide
D Mönsche um di ume
Hesch du wöue bekehre
U itz hangisch da
U liidisch für das Begehre
Du seisch üs dütlech
Mir heige d Wau
Es gäbi ä Uswäg
Usem Liide u us dr Quau
We mir üses Läbe
Dir übergäh
De cha üs nüt u niemer
Dr Friede u d Ewigkeit näh
Es cha üs niemer
D Erlösig verwehre
We mir üs zu dir
Tüe bekenne
O
Herr Jesus Christus
Herr du bisch dr Wäg
O Herr Jesus Christus
Herr du bisch mi Wäg
Wenn Gott uns
zur Person, zum Du wird, das uns anspricht, dann können wir antworten. Mit
Worten oder ohne Worte, aber nur mit unserem ganzen Wesen. Eine Person hat auch
einen Namen. Wenn wir den Namen einer Person denken oder aussprechen, dann wird
uns das Wesen der Person innerlich gegenwärtig. Auch Gott kann – als Person –
einen Namen haben. Es ist an dieser Stelle nicht der Ort für ein religiöses
Streitgespräch bezüglich des Namens Gottes. Gott, das ewige Du, kann angerufen
werden in seinem Namen, das heisst: in seinem Wesen.
Wir sind in
einer zweitausendjährigen christlichen Kultur aufgewachsen und leben in ihr.
Der uns geläufige Gottesname ist der Name des biblischen Gottessohnes Jesus
Christus. Jesus ist für uns die Inkarnation – die Menschwerdung – Gottes in
der Welt. Als Mensch lehrte er uns Menschen das Denken und das Handeln Gottes.
In ihm sehen wir, wie Gott sich den wahren Menschen vorstellt. Im Leben Jesu
haben wir das Vorbild für unser eigenes Leben als Mensch. Ein Leben der Liebe, der
Barmherzigkeit, der Vergebung. Ein Leben in inniger Gemeinschaft mit Gott, dem
Vater alles Geschaffenen.
Jesus zeigt uns
aber auch die harte Realität des irdischen Lebens als einen Kreuzweg. Er selbst
ist ihn kompromisslos gegangen. Seiner Berufung als Gesalbter Gottes – als
Retter der Welt – folgend, die er vorgezeichnet fand in den heiligen Schriften
seiner Kultur, seines Volkes, seiner Religion: bei den Propheten des Alten
Testaments der Bibel. Er hat die göttliche Berufung seines Lebens – das Kreuz –
auf sich genommen und ist an ihr gestorben. Durch seine Auferstehung zeigte er
uns, dass der Tod nicht vor allem ein
Ende, sondern vielmehr ein Übergang und ein Neuanfang ist.
Er ermutigt
uns, seinem Beispiel zu folgen, indem wir ebenso das Kreuz unseres Lebens auf
uns nehmen und daran sterben, wie auch er an dem seinen gestorben ist. Er
ermahnt uns, Gott nicht als einen blossen Er zu erfahren, als ein Etwas, über
das man reden kann, sondern durch ihn – Jesus – zum Vater der Schöpfung in eine
innige, echte, tiefe und verbindliche Treuebeziehung des Ich-Du zu treten. So
wird Gott auch in uns Mensch, und wir werden zu seinen Kindern.
„Was ich sage
ist heilig wahr: Ich bin die Tür. Wer durch mich eintritt, wird selig sein. Ich
bin der gute Hirte. Ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich
mein Vater kennt und ich ihn kenne. Und ich setze mein Leben ein für die
Schafe. Meine Schafe hören meine Stimme. Ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich
gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden in Ewigkeit nicht umkommen, und niemand
wird sie aus meiner Hand reissen. Was mein Vater mir gegeben hat, ist grösser
als alles, und niemand kann es aus der Hand des Vaters reissen. Ich und der
Vater sind eins.“
Jesus fuhr fort: „Euer Herz erschrecke nicht! Vertraut Gott und vertraut mir. In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Wäre es nicht so, würde ich dann zu euch sagen: ‚Ich gehe hin, euch eine Wohnung zu bereiten’? Gehe ich aber hin, euch eine Wohnung zu bereiten, so werde ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Der Weg aber, den ich gehe, ist euch bekannt.“
Da sagte Thomas: „Herr wir wissen nicht,
wohin du gehst. Wie könnten wir den Weg wissen?“
Jesus antwortete: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Den Vater findet ihr durch mich allein. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Von jetzt an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.“
Weiter sprach Jesus: „In der Welt habt ihr Angst, aber fasst Mut: Ich habe die
Welt überwunden.“
Nach diesen
Worten hob Jesus die Augen. Er sah zum Himmel und betete: „Vater, die Stunde
ist da. Zeige der Welt, dass ich dein Sohn bin, damit ich deine
Lichtherrlichkeit zeigen kann. Du hast mir Vollmacht gegeben, allen denen
ewiges Leben zu verleihen, die du mir gegeben hast. Ich bitte für sie. Ich
bitte nicht für die ganze Menschheit, sondern für die, die du mir gegeben hast.
Sie gehören dir, wie alles, was mir gehört, dein ist, und alles, was dir
gehört, mein. Meine Liebe ist nun in ihnen sichtbar. Ich bin nicht mehr in der
Welt. Sie aber bleiben in ihr, und ich komme und bitte für sie: Heiliger
Vater, bewahre sie in dir, damit sie eins seien, wie wir eins sind.
Ich bitte aber
nicht nur für sie allein, sondern auch für die, die ihr Wort hören und an mich
glauben. Denn sie sollen alle eins sein, wie du, Vater, in mir bist und ich in
dir. Sie sollen in uns verbunden sein. Ich habe ihnen die Herrlichkeit
gegeben, die du mir verliehen hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind.
Wie ich in ihnen bin und du in mir bist, so sollen sie vollkommen eins sein,
damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast, und dass du sie liebst
ebenso wie mich.“
Schliesslich kam
Jesus zu einem Landgut mit dem Namen Getsemani und sagte zu den Jüngern: „Setzt
euch hier. Ich will dort hinübergehen und beten.“
Er nahm Petrus,
Johannes und Jakobus mit sich und fing an zu trauern und zu zagen: „Meine
Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir.“
Dann ging er ein
paar Schritte weit, sank auf die Erde und betete: „Mein Vater, wenn es möglich
ist, lass diesen Kelch, diesen entsetzlichen, an mir vorübergehen! Aber es
soll nicht kommen wie ich will, sondern wie du willst.“
Und er kam zu
den Jüngern zurück, fand sie schlafend und weckte Petrus: „Könnt ihr nicht eine
Stunde mit mir wachen? Wacht und betet, dass euch die Macht der Finsternis
nicht überwältigt. Unser aller Geist ist willig, aber unsere Kräfte sind
schwach.“
Noch ein zweites
Mal ging Jesus beiseite und betete: „Mein Vater, wenn es keinen Ausweg gibt und
ich diesen Kelch trinken muss, so soll dein Wille geschehen!“
Als er wieder
zurückkam, traf er sie schlafend an und so müde, dass sie kaum die Augen
öffnen konnten. Da liess er sie, ging wieder ein wenig abseits und betete zum
dritten Mal mit den gleichen Worten.
Schliesslich kam
er zu den Jüngern zurück und weckte sie: „Schlaft ein andermal! Ruht ein
andermal aus! Es ist soweit. Meine Stunde ist da. Die Menschen kommen und
greifen nach mir. Steht auf! Wir gehen! Der Verräter ist da.“
(Christus)
Fortlaufende und
endlich dennoch heimkehrende Ahnungen um das Wesen des Getretenen (Weges) dürfen frei
sein von aller Unfreiheit. Frei sein Leben leben: Nicht nur dürfen, sondern
auch können, was weit schwieriger scheint als je befürchtet ohne… Gott ist
Liebe, ist Leben, ist Wahrheit, ist der Getretene durch dunkle Nächte und
grelle Tage, welche zutage bringen alles Ringen um Anerkennung um Annahme um
Liebe also!
Um Gottes Willen
ringen und streben und sterben, täglich, stündlich, von Moment zu Moment, um wieder
und neu geboren zu werden, täglich, stündlich, von Moment zu Moment ist das
Schicksal des Menschen, der ich bin, der du bist, die wir sind, wie auch er ist
der er ist, und wir sind alle da, wie auch er – da! – ist das schwierig zu
verstehen – ? – ist leicht! Doch zu leben demgemäss fast unmöglich! Gänzlich
unmöglich ohne Gnade!
Leben ist –
sterben – ist Gewinn der Gnade – eine Gabe der Phänomenalität der Person, die
Ich-bin-der-ich-bin-da heisst, und Vater und Sohn und Heiliger Geist. Und der
Getretene der heiligen Erwachten ist vollkommen erwacht im vollkommen
Erwachten. Doch trotz all dem Wissen und Gewissen um die Gnaden gaben wir uns –
und ihm – das Ja ohne wirklich zu ahnen, dass der Getretene bedingungslos ans
Ziel führt und dass dies Ziel uns fordert und zieht und drängt und zwingt und
wir uns wehren und widerstehen: Aus Angst vor Unfreiheit, vor Zwang, vor
Druck, vor Enge, zwingt mich des Getretenen endliche Ziel in Widerstand, und
Rebellion ist meine Stärke – doch Kräfte zehrend, Stärke raubend, Sinn und
Geist und Herz betäubend!
Glaube, Liebe,
Hoffnung, Schmerz des Lebens leid, so leid, dass mein Eid zerschmilzt wie
Wachs im Feuer und daraus das Ungeheuer Mara, Meineid, Fürst des Todes, grinst
und hämt und spottet: Teuer, teuer Erdling kommt dich diese Feuertaufe! Doch
der, der tauft, kein andrer ist als der Getretene, den du und ich – wir alle –
tretend gehn: Ein Jeder, eine Jede, den seinen, den ihren, doch stets ist es
der Eine:
Der Ich bin.