(Lied)
Lang lang lang lang
Bin ig vorem Läbe gschtange
Wie vorere Wang
Lang lang lang lang
Han ig mini Zuekunft
Bout uf Sang
Lang lang lang lang
Han ig nume glost
Uf mini Triebe u ihre Drang
Lang lang lang lang
Hett ds Dunkle
Bländet mi Verstang
Lang lang lang lang
Han ig nid glost
Uf dis Wort u si Klang
Lang lang lang lang
Han ig nid gseh
Dini schützendi Hang
Aber itze gsehn igs i
Dass ig für immer darf bi dir si
I gsehs i dass ig nümme muess alleini si
I gsehs i dass ig für immer darf bi dir si
I gsehs i dass ig ändlech cha sicher si
I gsehs i dass ig bi
dir däheime bi
Im Gefängnis aus Glas, eingekerkert in ein
durch Erziehung, Schule, Kultur und nicht zuletzt durch deine eigenen Vorstellungen
geprägtes Weltbild. Auch wenn du dir dessen nicht bewusst bist: Du lebst gemäss
einem Weltbild. Du musst dich weder religiös noch sonst wie ideologisch identifizieren,
dennoch hast du ein Weltbild. Dieses Weltbild ist die Welt, in der du lebst.
Dieses Weltbild ist die Wand, vor der du stehst und die dich vom wahren
unmittelbaren Erleben abhält. Alles erlebst du durch die Brille deines
konditionierten Weltbildes und gemäss diesem Weltbild nimmst du die Welt wahr
und reagierst auf sie.
Wenn du den Unterschied erkennen und erleben
möchtest zwischen einem Leben aus zweiter Hand und einem echten unmittelbaren
Erleben, dann kommst du nicht darum herum, dich deinem Weltbild zu stellen, es
kennenzulernen. Denn nur was du kennst, kannst du allenfalls auch willentlich
verändern. Dein Weltbild ist konditioniert, es ist jahrelang eingeübt, von
Kindheit an. Du kannst, wenn du willst, die Konditionierung aufheben, da, wo du
unheilsame Konditionierungen erkennst. Du kannst dich neu konditionieren, in
Liebe und Weisheit, dann wirst du anders auf deine Erlebenswelt reagieren als
heute. Und schliesslich kannst du es lernen auf die vermeintliche Sicherheit
von Konditionierungen zu verzichten und immer wieder auch in der Unmittelbarkeit
der Erfahrung zu leben, im Hier und Jetzt.
Eine auf einem Weltbild erbaute – vor sich
hingestellte – Zukunft ist immer auf Sand gebaut. Das Weltbild, die Ideologie
mag noch so edel sein, sie ist dennoch reine Fiktion. Das Weltbild ist niemals
die Wirklichkeit, der Unterschied ist derselbe wie der zwischen dem Wegweiser
und dem Weg oder dem zwischen der Speisekarte und der Speise. Du kannst dich
beim Wegweiser unten im Tal niederlassen, der zur Bergspitze verweist, und dir
einreden, du seiest am Ziel. Du kannst die Speisekarte verzehren und dir
einreden, du hättest die Speise genossen. Bei genügend Wahn wirst du es sogar
schaffen, die Illusion deines Tuns nicht zu durchschauen. Aber ein solches Tun
bietet kein Fundament für ein echtes Leben. Wenn dein Leben auf deinen
Vorstellungen von Zukunft gründet, dann wird der Strom des wahren Lebens
dieses auf Sand gebaute Fundament früher oder später mit Leichtigkeit mit sich
reissen. Bist du jetzt nicht bereit, deine Illusionen fahren zu lassen, dann
wirst du es durch solche Erfahrungen lernen müssen. Das ist nicht weiter
schlimm, kann aber sehr schmerzhaft sein.
Getrieben zu sein, getrieben nicht zu
sein, getrieben zu rauschhaftem Sinnenerleben, getrieben zu Dogmatismus…
getrieben ohne Möglichkeit diesem Drang irgend etwas entgegenzusetzen oder ihn
irgendwie zu kanalisieren. Vielleicht rechtfertigst du, wie ich es getan habe,
dieses getriebene Leben mit dem Hinweis auf deine Freiheit. Aber das ist keine
Freiheit, sondern Sklaverei. Du bist eine Marionette in der Hand deiner Triebe.
Die wahre Freiheit ist genau das, was du zutiefst fürchtest, denn die wahre
Freiheit bedeutet die völlige Verantwortung über das Leben zu übernehmen.
Nicht nur über dein Leben, über alles Leben. Du schiebst die Verantwortung
andauernd irgendwo hin, sprichst sie deiner Mutter, deinem Vater zu, der Gesellschaft, Gott, deinen Trieben, deinem
Charakter, und genau dadurch versklavst du dich selber an jene oder an jenes,
dem du die Verantwortung für dein Erleben in die Schuhe schiebst. Du bist ein
Sklave und bleibst es solange, bist du bereit bist eigenverantwortlich zu
leben.
Die Schattenstimmen, der dich rufende dunkle
Abgrund, sie blenden durch verlockende Versprechungen und gemalte illusionäre
Bilder voller süsser Verheissungen deinen Verstand und benebeln dein
Bewusstsein, so, dass du nicht mehr klar zu sehen und nicht mehr folgerichtig
zu denken vermagst. Das Dunkel ist ein Blender.
Achte auf die Stimmen und auf ihren Klang!
Stimmen des Lichts befreien den Körper, die Gefühle, das Herz, den Geist.
Stimmen des Dunkels versklaven den Körper, ersticken die Gefühle, lassen das
Herz frieren und den Geist verbittern. Das kannst du wahrnehmen wenn du wach
bist, achtsam und bewusstseinsklar.
Die Gesetzmässigkeiten des Lebens sind wie eine
schützende Hand. Sobald du sie erkennst und den Widerstand aufgibst, dienen sie
dir. Solange du ihnen widerstrebst, sie ablehnst, gegen sie aufbegehrst und
gegen sie ankämpfst, stehst du auf verlorenem Posten.
Du musst nicht den Gesetzen dienen, wie es
die institutionalisierten Religionen und der Staat von dir fordern. Dass eine
solche Forderung nicht aus der Wahrheit kommt erkennst du wiederum in den
Empfindungen, die sie in dir auslöst.
Die Lebensgesetze dienen vielmehr dir. Deshalb
lerne sie kennen und füge dich in sie ein, dann wirst du sie als eine
schützende Hand über deinem Leben kennen lernen und das Wort ‚Gesetz‘ erhält
eine völlig neue Bedeutung für dich.
Das einzige Immer, das existiert, ist das Immer hier und jetzt. Es ist immer hier und jetzt. Es ist nie gestern oder morgen. Gestern und morgen können nur in Vorstellungen erlebt werden, niemals in der körperlichen Realität hier und jetzt. Immer bei dir zu sein bedeutet hier und jetzt im Strom des wahren Lebens zu leben. Nicht mehr alleine sein heisst in die Ganzheit des Lebens eingebettet zu sein. Echte Sicherheit ist nicht die Sicherheit von Versicherungen und Kapital, sondern sie besteht in der Unmittelbarkeit des Erlebens hier und jetzt. Dieses unmittelbare Erleben hier und jetzt ist das einzige, was dir solange du lebst nicht genommen werden kann. Nicht ein zeitlich und räumlich fernes, vergangenes oder zukünftiges Paradies, das Hier und Jetzt ist dein wahres Zuhause.